Prognose Bertelsmann Stiftung: Milliardendefizit für GKV!
Laut einer aktuellen Prognose der Bertelsmann Stiftung könnte das Defizit der GKV bis zum Jahr 2040 auf rund 50 Mrd. € ansteigen.
17.10.2019
Laut einer aktuellen Prognose der Bertelsmann Stiftung könnte das Defizit der GKV bis zum Jahr 2040 auf rund 50 Mrd. € ansteigen. Auch vor dem Hintergrund, dass die gesetzlichen Krankenkassen das erste Halbjahr 2019 kürzlich mit einem Minus (544 Mio. €) abgeschlossen hatten, sehen die Analysten ein frühzeitiges politisches Gegensteuern als zentral an, um die GKV-Beiträge der Versicherten künftig stabil zu halten.
- Der aktuelle durchschnittliche GKV-Beitragssatz müsste von derzeit 14,6 % bis zum Jahr 2040 schrittweise auf 16,9 % erhöht werden, um die erwarteten Ausgabensteigerungen decken zu können.
- Mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter sinken deren Beiträge zu den GKV-Einnahmen. Außerdem fungiert die allgemeine demografische Entwicklung mit dem wachsenden Anteil älterer Menschen als starker Treiber für die Ausgabensteigerungen.
- Eine wirkungsvolle politische Maßnahme, um einem Defizit in der GKV entgegenzusteuern, könnte laut Stiftung bspw. sein, Kosten einzusparen, indem Überkapazitäten im Krankenhausbereich abgebaut würden.
- Darüber hinaus solle laut Bertelsmann Stiftung der Bundeszuschuss für die GKV von aktuell jährlich 14,5 Mrd. € stufenweise ansteigen. Wolle man den allgemeinen GKV-Beitragssatz (ohne Zusatzbeitrag) stabil auf rund 15 % halten, müsse der Zuschuss ab 2028 alle 2 Jahre weiter erhöht werden. Modellhaft kalkuliert würde dieser 2040 rund 70 Mrd. € betragen.
- Zum Hintergrund: Für 2018 hatte das Bundesgesundheitsministerium für die GKV einen Überschuss von 2 Mrd. € gemeldet, 2017 waren es noch 3 Mrd. € gewesen. Ende 2018 betrugen die Rücklagen der Kassen 21 Mrd. €.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.