Der AOK-Bundesverband fordert eine Weiterentwicklung der Heilmittelversorgung durch mehr Autonomie und Verantwortung der Therapieberufe. Die wichtigsten Punkte aus dem Positionspapier:
- Die Berufsgesetze für Ergotherapeuten und Logopäden sind seit Jahrzehnten unverändert (von 1976 und 1980).
- Für Physiotherapeuten wurde ein neues Berufsgesetz vorbereitet, das das alte von 1994 ersetzen soll.
- Eine Integration von Zertifikatsleistungen in die Ausbildung wird gefordert, um teure Nachqualifikationen zu reduzieren.
- Die AOK spricht sich für eine Kombination aus fachschulischer Ausbildung und Teilakademisierung aus, um die Therapeutenausbildung auf internationales Niveau zu bringen.
- Durch akademische Strukturen sollen Forschung und Lehre gestärkt werden.
- Therapeuten sollen künftig schrittweise mehr Entscheidungsfreiheit bei der Behandlung erhalten.
- Die kürzlich eingeführte Blankoverordnung in der Ergotherapie und Physiotherapie, bei der Ärzte die Verordnung „blanko" ausstellen, sieht die AOK als richtigen Schritt.
- Ein uneingeschränkter Direktzugang zu Therapeuten wird aufgrund der unterschiedlichen Ausbildungsstandards abgelehnt.
- Mit erweiterten Kompetenzen soll eine „vollumfängliche" wirtschaftliche Verantwortung der Therapeuten einhergehen. Diese Verantwortung soll gesetzlich im SGB V verankert werden.
- Die Integration der Therapeuten in Primärversorgungs- und spezialisierte Heilmittelversorgungszentren (z. B. für neurologische oder geriatrische Krankheitsbilder) wird angestrebt.
- Die Zahl der von der AOK abgerechneten Heilmittelpraxen stieg von 66.000 in 2015 auf 71.000 in 2024.
- Die Patientenzahl in diesen Praxen erhöhte sich von 4,9 auf 5,1 Mio.
Weitere Informationen finden Sie hier.