1. Quartal 2025: GKV-Heilmittelausgaben steigen um 7,7 %
Die Ausgaben der GKV für Heilmittel sind im 1. Quartal 2025 um 7,7 % gestiegen und machen inzwischen 4,3 % der Gesamtleistungsausgaben aus; der langfristige Trend zeigt trotz kurzfristiger Schwankungen weiterhin moderates Wachstum.
30.06.2025
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) verzeichnen auch zu Beginn des Jahres 2025 einen spürbaren Anstieg ihrer Ausgaben. U. a. die Kosten für Heilmittel bleiben auf Wachstumskurs, wenn auch etwas moderater als die Gesamtausgaben.
Entwicklung der Ausgaben im Überblick
- Gesamte Leistungsausgaben der GKV stiegen im 1. Quartal 2025 um 7,9 %.
- Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 lag der Anstieg bei 8,1 %.
- Die Ausgaben für Heilmittel erhöhten sich um 7,7 % - damit etwas schwächer als die Gesamtausgaben.
- Im Gesamtjahr 2024 war der Anstieg bei Heilmitteln noch deutlich höher und lag bei 10,4 %.
Langfristige Entwicklung
- Es ist das erste Mal seit Jahren, dass die Heilmittelausgaben langsamer wachsen als die Gesamtleistungsausgaben.
- Zuletzt war dieser Effekt nur 2020 im pandemiebedingten Ausnahmejahr sowie in den Jahren 2012 und 2013 zu beobachten.
- Seitdem wurden Vergütungen immer wieder angepasst, um die Versorgung durch Heilmittelerbringer abzusichern.
Heilmittelanteil an den Gesamtausgaben
- Heilmittel machen aktuell 4,3 % der gesamten GKV-Leistungsausgaben aus.
- Vor 10 Jahren (bis einschließlich 2014) lag dieser Anteil noch unter 3 %.
- Der Anstieg ist über die Jahre moderat, aber kontinuierlich erfolgt.
Hintergrund und Besonderheiten
- Quartalszahlen sind nur bedingt aussagekräftig für den Gesamtjahrestrend, da viele Abrechnungen zeitverzögert erfolgen.
- Preis- und Vergütungsanpassungen wirken oft erst später, teilweise sogar rückwirkend.
- Auch saisonale Effekte beeinflussen die Zahlen:
- Im 1. Quartal werden erfahrungsgemäß mehr Heilmittelrezepte ausgestellt.
- Im 4. Quartal sinkt die Zahl der Verordnungen regelmäßig deutlich.
Definition: Heilmittel und Heilmittelausgaben
- Heilmittel sind medizinische Leistungen, die von speziell ausgebildeten Therapeuten erbracht werden und der Behandlung von Krankheiten, Beschwerden oder Funktionsstörungen dienen. Sie sollen dazu beitragen, Beschwerden zu lindern, Heilung zu fördern oder einer Verschlimmerung vorzubeugen.
- Zu den Heilmitteln gehören vor allem:
- Physiotherapie (z. B. Krankengymnastik, manuelle Therapie)
- Ergotherapie (Förderung der Selbstständigkeit bei körperlichen oder geistigen Einschränkungen)
- Logopädie (Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen)
- Podologische Therapie (medizinische Fußpflege bei bestimmten Erkrankungen wie Diabetes)
- Heilmittelausgaben sind alle Kosten, die den gesetzlichen Krankenkassen für diese Heilmittelbehandlungen entstehen. Sie umfassen insbesondere:
- Vergütung der Therapeuten für die erbrachten Leistungen
- Sachkosten, die im Rahmen der Heilmitteltherapie anfallen
- Diese Ausgaben gehören zu den sogenannten ambulanten Versorgungskosten der GKV und sind neben Arzneimitteln, Krankenhauskosten und ärztlichen Leistungen ein relevanter Bestandteil der Gesundheitsausgaben.
-->Heilmittel sind nicht-medikamentöse, therapeutische Leistungen, die ärztlich verordnet werden und von der GKV bezahlt werden. Die Heilmittelausgaben spiegeln die Gesamtkosten dieser Therapien für die gesetzlichen Krankenkassen wider.
Trotz eines leichten Rückgangs der Dynamik bleibt der Kostenanstieg bei Heilmitteln hoch. Der langfristige Trend zeigt, dass der Anteil der Heilmittelausgaben an den Gesamtausgaben der GKV stetig wächst - allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Weitere Informationen finden Sie hier: BMG